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Rhein-Lahn-Kreis

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Rückblick


Am 13. März 1886 wurde auf Anregung des Bürgermeisters Ludwig von Bergnassau-Scheuern und des Direktors Horny von der Heil- und Pflege-anstalt Scheuern eine Versammlung einberufen, um eine Feuerwehr zu gründen. Bereits nach 8 Tagen legte der ausgewählte Ausschuss die Statuten vor, die von der Ortspolizeibehörde und dem zuständigen Land-ratsamt genehmigt wurden. 34 Mitglieder erklärten ihren Beitritt. Erster Kommandant wurde Bürgermeister Ludwig.
Der 1. Weltkrieg führte bei der Wehr zu einschneidenden Veränderungen. 23 Mitglieder wurden zum Kriegsdienst eingezogen, 3 Kameraden fielen.
Der Währungszerfall nach dem 1. Weltkrieg erwies sich auch für die Wehr als eine schwere Belastung. Interessant ist folgender Vorstandsbeschluss aus der damaligen Zeit: Die bei der letzten Übung fehlenden Feuerwehrleute zahlen eine Geldbuße von 400000 Mark.
Am 12 Januar 1936 wurde durch den damaligen Innenminister Frick alle nichtpreußischen Länder aufgefordert, die in Preußen bereits 1933 vollzogene Unterstellung der Feuerwehr den Polizeibehörden ebenfalls umzusetzen.
Am 23. November 1938 unterstellte das für das gesamte Reich gültige "Gesetz über das Feuerlöschwesen" die Feuerwehren als technische Polizeitruppe der Zuständigkeit des Reichsministers des Innern. Damit unterstanden sie der Befehlsgewalt des Reichsführers der SS und des Chefs der deutschen Polizei.
Die Uniformierung und die Feuerwehrfahrzeuge war von nun an polizeigrün (tannengrün). Bereits vorhandene Fahrzeuge verblieben aber zum Teil in feuerwehrrot. Einzig die freiwilligen Feuerwehren behielten ihre blauen Uniformen.
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Das 50jährige Jubiläum feierte die Wehr vom 4. bis 6. Juli 1936.
Während des 2. Weltkrieges mussten die zum Kriegsdienst eingezogenen Feuerwehrmänner durch Mitglieder der Pflichtfeuerwehr ersetzt werden.

Die Jahre 1986 bis 2011


Die Jahre 1986-2011 waren geprägt durch einen stetigen Umbruch. Leitungsfunktionen in der der Feuerwehr Bergnassau-Scheuern wurden durch persönliche wie auch berufliche Gründe neu besetzt., die Ausrückeorganisation wurde überarbeitet, letztlich erfolgte ein kompletter Austausch des bisherigen Fahrzeugparkes und nicht zuletzt wurde das Gerätehaus modernisiert. Zugleich erfuhr die Wehr in dieser Zeitspanne  einen drastischen Rückgang aktiver Kameraden.
Hans Schrupp, der die Wehr als Wehrführer in das 100 jährige Bestehen führte, gab sein Amt 1992 altersbedingt auf. Er stand der Wehr insgesamt 14 Jahre als Wehrführer vor. Für seine Verdienste um die Feuerwehr wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm folgte Stefan Schrupp als Wehrführer nach, der bis 2006 die Wehr ebenfalls 14 Jahre führte und aus persönlichen Gründen um seine Entbindung von seinem Amt bat. Von der Mannschaft vorgeschlagen und gewählt wurde zu seinem Nachfolger Christof Knoche, der bis zum heutigen Tag  die Wehr führt.
Auch der Posten des stellvertretenden Wehrführers wurde in den letzten 25 Jahren mehrfach neu besetzt. So wurde Horst Eckhardt, der von 04.03.78 bis 30.10.95 als Stellvertreter fungierte, altersbedingt entpflichtet. Auch ihm wurde in Anerkennung um seine Verdienste die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Ihm folgte Jürgen Hartenfels, der im Jahre 2000 sein Amt aus persönlichen Gründen niederlegte. Für die nächsten 6 Jahre wurde der Posten des stellvertretenden Wehrführers von Christof Knoche ausgeübt. Auch er legte sein aus persönlichen Gründen nieder. Mit Jürgen Plagemann erklärte sich ein Kamerad bereit, die stellvertretende Wehrführung fortzuführen. Er bat im September 2010 um die Entbindung von diesem Amt, dem auch entsprochen wurde. Die aktiven Kameraden wählten Guido Bergmann daraufhin zu ihrem neuen Stellvertreter.
3 Jahre nach dem 100. Jubiläum wurde der Feuerwehr am  25.10.89 eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 von Ziegler übergeben. Sie löste hiermit die alte TS8/8 von  Bachert ab, die ein wesentlich höheres Gewicht hatte und längst nicht so bedienerfreundlich war.
Immer stärker machte sich in den Folgejahren der altersbedingte Verschleiß der Einsatzfahrzeuge bemerkbar. So erfuhr das TLF 16/25- Magirus Deutz, Bj 1963, Anfang der 2000er Jahre einen Getriebeschaden, der die Einsatzbereitschaft des Fahrzeuges einschränkte und nur mit enormen finanziellem Aufwand behoben hätte werden können. Schließlich standen auch in der Feuerwehr nicht mehr ausreichend Kameraden mit der Qualifizierung zum Führen eines LKWs zur Verfügung, so dass im Jahre 2004 das TLF nach Lahnstein an die Wache Nord veräußert wurde. Die Feuerwehr Lahnstein plante, das TLF als historisches Modell zu restaurieren. Leider wurde dieses Projekt nicht realisiert. Auch die AL 16, 1968 ein Geschenk der damaligen Heime Scheuern, war in die Jahre gekommen. Hohe Wartungskosten und ein moderner Drehleiterwagen bei der Stützpunktwehr Nassau bedeuteten schließlich die Abschaffung der AL 16, die im Jahre 2008 vollzogen wurde.
In der Zwischenzeit war die Beschaffung eines neuen TSF-W durch die örtliche Politik beschlossen worden. Mehrfach angekündigt, verschob sich jedoch die Übergabe des TSF-W, da auch in anderen Gemeinden die Einsatzbereitschaft durch völlig überalterte und marode Fahrzeuge gefährdet war, so dass in diesen Gemeinden eine Ersatzbeschaffung vorrangig erfolgen musste. Zum 01.04.2007 erfolgte eine Überarbeitung der Ausrückebereiche und Neugliederung. Fortan bildete die Wehr in Bergnassau-Scheuern mit der Stützpunktwehr in Nassau eine Ausrückeeinheit, was in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung der Alarmierung zur Folge hatte.
Im Zuge der Bildung dieser Ausrückeeinheit wurde zunächst im Dezember 2007 ein bei der Berufsfeuerwehr Wiesbaden ausgemustertes TSF, welches die Verbandsgemeinde günstig erwerben konnte, in Scheuern stationiert. Schließlich erfolgte im März 2008 die Übergabe eines TSF-W mit 750 Liter Wasservorrat. Dieses Fahrzeug ist auf einem IVECO-Fahrgestell aufgebaut und verfügt einen kräftigen Turbodieselmotor, der mit der Beladung von annähernd  4 Tonnen spielend zurechtkommt. Berücksichtigt wurden bei der Konfiguration des TSF-W  einsatzorientierte Wünsche der Wehr, auch konnten durch Gelder der Feuerwehr Scheuern zusätzliche Anbauteile installiert werden.
Mit der Indienststellung des neuen TSF-W war auch der Abschied von den alten Einsatzfahrzeugen verbunden. So verrichtete das ausgemusterte LF 8 40 Jahre seinen Dienst in der freiwilligen Feuerwehr Bergnassau-Scheuern. Alle Fahrzeuge- MTW, LF8 und AL 16- konnten an Privatleute verkauft werden.
Nach Neuordnung der Ausrückebereiche und – einheiten stiegen die Einsatzzahlen der Wehr merklich an. Waren 2006 nur 3 Einsätze zu verzeichnen, stiegen sie im Jahre 2009 auf 21  an und markierten im 2010 mit 41 Einsätzen das bislang einsatzreichste Jahr für die Wehr.
Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die aktive Wehr lediglich über 12 aktive Mitglieder verfügt. Wie in anderen Wehren auch praktiziert, besitzen Angehörige ortsfremder Wehren die Möglichkeit, je nach beruflicher Verfügbarkeit bei Einsätzen der hiesigen Wehr mit auszurücken.
So stehen derzeit bis zu 3 weitere Kameraden, die in in heimischen Betrieben, arbeiten zur Verfügung. Dieses ist umso wichtiger, da die Entwicklung des Arbeitslebens auch vor den Kameraden in Scheuern nicht Halt gemacht hat und viele Kameraden auswärtig oder im Schichtdienst beschäftigt sind
Als besondere Einsätze in den letzten 25 Jahren sind besonders hervorzuheben:
09.07.1991 Unfall eines mit Fett beladenen Tanklasters im Ortsbereich
Bergnassau, Einmündung Abfahrt nach Scheuern. Der Fahrer
wurde schwerverletzt mittels Rettungshubschrauber nach
Koblenz in das BWZK verbracht. Die Aufräumarbeiten
dauerten 3 Tage, 8000l ausgelaufene Tierfette mussten beseitigt
werden.

14.11.1991 Ein mit Kies beladener belgischer LKW durchbricht auf der
abschüssigen B 260 von Singhofen nach Nassau die Leitplanke
und stürzt in dem zum Mühlbachtal gelegenen Hang.

29.05.1993 Großbrand bei der Fa. Emde, Nassau. Eine Produktionshalle
brennt vollständig nieder.
Jan. 2002   Hochwasser in Scheuern. Nach dem Ablassen des Wasser des
Hauserbachsees in Miehlen wegen drohenden Dammbruches
kam es in Scheuern zu einem rasant ansteigenden
Hochwassers, auch weil im Bach liegende Bäume wie auch
blockierte Abflussrohre des Mühlgrabens ein rasches Abfließen
des anströmenden Wassers
verhinderten.
17.06.2000 Wohnungsbrand Keuper in der Glockenstraße
Anfang der 90er Jahre beteiligten sich die Kameraden verstärkt an der Abnahme des Feuerwehrleistungsabzeichens, so dass Mitte der 90iger Jahre fast alle Kameraden mindestens über das bronzene Leistungsabzeichen verfügten, manche sogar die Stufe „GOLD“ mit dreifacher Wiederholung besaßen/besitzen. An diese Tradition wurde im Jahre 2009 wieder angeknüpft, als erneut eine Gruppe das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze ablegte.

Seit 2008 wird in Eigeninitiative das Gerätehaus renoviert. Durch vielfache Sachspenden örtlicher Unternehmer, aber auch dem selbstlosen Einsatz
von Handwerkern, die nicht der Feuerwehr angehören, wurde und wird schrittweise modernisiert. Seitens der Verbandsgemeinde wurden im Jahre 2010/11 die völlig überalterten Hallentore durch moderne Sektionaltore erneuert und die sanitären Anlagen zeitgemäßen Forderungen angepasst.
Dank der Fördergelder und Mitgliedsbeiträgen konnte  in den letzten 25 Jahren neben Handsprechfunkgeräten  Schutzhandschuhe für  Atemschutzgeräteträger, weitere Schutzjacken für die Feuerwehrmitglieder ergänzt werden  und auch die Fahrzeugausstattung des neuen TSF-W optimiert werden.
Mit Stolz blickt die Feuerwehr auf ihre geleistete Jugendarbeit zurück, die in den letzten Jahren für eine stetige Personalergänzung sorgte, allerdings muss auch die Führung der Feuerwehr erkennen, dass die Mitgliedergewinnung auf Grund der  demographischen Entwicklung und der zunehmenden Verweigerung der Bevölkerung zur Übernahme eines Ehrenamtes eine immer schwierigere Aufgabe wird.
Dennoch blickt die Feuerwehr Bergnassau-Scheuern  voller Zuversicht in die Zukunft und hofft auch  in 25 Jahren  in einer Festschrift die langwährende Tradition der freiwilligen Feuerwehr Bergnassau-Scheuern fortschreiben zu können.

Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!!